Zipper
Zipper sind ein breit eingeführtes Verschlusselement für flexible Verpackungen. Dies liegt zum einen an der relativ einfachen Integrierbarkeit in alle bekannten Folienverpackungen und zum anderen an den überschaubaren Mehrkosten für die Herstellung.
Vorteile gegenüber anderen Wiederverschlusselementen sind
- Integration in den Beutel
- Einfache freihändige Handhabung
- Keine nachlassende Dichtwirkung
- Keine bzw. geringe Verschmutzungsneigung
Nachteile:
- Höhere Kosten
- Behinderung der Schütt- und Entnahmeeigenschaften des Produkts
- Begrenzung auf kleine und mittlere Beutelgrößen, für Großbeutel sind sog. Slider besser geeignet
Nach wie vor ist die Begriffsabgrenzung über das Wort „Zipper“ nicht nur im deutschen Sprachraum schwierig. „Press to close“ oder einfach „Wiederverschluss“ bzw. „wiederverschließbar“, „Druckverschluss“ werden synonym verwendet.
Neben dem eigentlichen Zipperprofil hat die gesamte Gestaltung des Verschlussumfeldes einen großen Einfluss auf die Gebrauchseigenschaften. Die Öffnungs- und Zuhaltekräfte des Zippers sollten auf das Produktgewicht und die Greifflächen an der Beutelöffnung abgestimmt sein. Zwischen Zipperprofil und abtrennbarer Kopfsiegelnaht muss ausreichend Zwischenraum verbleiben, um das erstmalige Öffnen des Beutels bequem gelingen zu lassen. Aufreißkerben und gelaserte Aufreißspuren können dabei helfen. Das Wiederverschließen ist in der Regel bei gröberen Profilen einfacher.
Als Aufreißhilfe wird eine beidseitige Einkerbung durch einen kurzen Schnitt empfohlen, da so die beste Kerbwirkung erzielt wird und im Herstellprozess keine ausgestanzten Partikel auftreten.
Zipperprofile für unterschiedliche Anwendungen
(Einfach auf das entsprechende Profil klicken um mehr Informationen zu bekommen)
Funktionsprinzip Zipperapplikation horizontal linear für HFFS und Leerbeutelherstellung
Auf horizontalen Beutelmaschinen läuft der Zipper in Längsrichtung ohne Unterbrechung mit der Folienbahn. Beide Zipperprofile werden in verschlossenem Zustand über Lineale zwischen den Folienbahnen geführt. Beim Siegeln dienen die Lineale als Gegenhalter für die von außen an die Folie angesetzten Siegelwerkzeuge. Der Zipper macht im Beutelherstellungsteil von intermittierend arbeitenden Maschinen die Beschleunigungen und Verzögerungen der Folienbahn mit. Aus diesem Grund ist eine geringe Reibung auf den Führungslinealen und eine trägheitsarme Zipperzuführung ausschlaggebend für die Applikationsqualität. Nach dem Siegeln kann das Zipperprofil optional über einen Öffnungskeil geöffnet werden. Zwischen den Beuteln wird das Zipperprofil in den Bereichen der Beutellängsnaht gecrusht bzw. punktuell gesiegelt, um eine glatte Längsnahtsiegelung zu ermöglichen.
Das Zipperprofil kann sowohl an der Ober- als auch an der Unterseite des Beutels eingesiegelt werden, wobei es an der Unterseite in der Regel verschlossen bleibt, um Produktablagerungen zwischen den Profilen zu vermeiden.
Funktionsprinzip Zipperapplikation vertikal linear für VFFS
Durch die VFFS-Inline-Applikation können prinzipiell die gleichen (günstigen) Zipperprofile wie für horizontale Maschinen verwendet werden. Voraussetzung ist dafür die Möglichkeit, Siegelrandbeutel oder Pseudo-Doypackbeutel auf der Maschine fahren zu können. Dies erfordert einen gegenüber den weiter verbreiteten Pillow-Pouch- und Seitenfaltformaten eine um 90° gedrehte Quersiegelstation. Der Beutel wird auf der Maschine über seine Seitennaht befüllt, weshalb das Produkt keine allzu steilen Schüttkegel bilden sollte, um einen akzeptablen Füllgrad zu erreichen. Auf ein Öffnen des Zippers und ein Crushing des Profils wird in der Regel verzichtet, um die Bauhöhe des Formatrohrs nicht unnötig zu verlängern und die Ausrichtung der Zipperprofile zueienander zu gewährleisten. Da der Zipper lediglich einmal in der Quersiegelstation flachgesiegelt werden kann, können nur Zipper mit geringer Grammatur verwendet werden bzw. das Zipperprofil wird zur Materialreduktion lokal ausgestanzt. Punktuelles Ultraschall-Crushing kann ebenfalls wirkungsvoll eingesetzt werden.
Funktionsprinzip Zipperapplikation vertikal transversal für VFFS
Die transversal zur Folienlaufrichtung arbeitende oder auch „crossweb“-Applikation des Zippers erfordert einen sogenannten 3-Flanken-Zipper. Mit der überstehenden Flanke werden Zipperabschnitte mittig auf die Folie geheftet und können so auch über die Formschulter gezogen werden. Die endgültige Versiegelung der Zipper-Greiflaschen mit der Folie findet in der Quersiegelstation statt. Hierbei werden die Zipperflansche innen gegeneinander gepresst und dürfen dabei nicht miteinander verschmelzen. Sowohl Pillow-Pouches als auch Seitenfaltbeutel können auf diese Weise mit Zippern ausgestattet werden, bei Seitenfaltbeuteln ist allerdings der Öffnungswuerschnitt um die Tiefe der Seitenfalten vermindert.
Das genaue Bemessen der Zipperabschnitte und die Längs- und Querpositionierung auf der Folie erfordert einen relativ hohen technischen Aufwand.
Für kleinere Produktionslose auf Schlauchbeutelmaschinen ohne Zipperapplikator können auch mit Zippern entsprechend vorbereitete Folien verwendet werden. An der Schlauchbeutelmaschine ist dann lediglich die Quersiegelstation anzupassen.